Berufsorientierung

"Limburger Modell"

Im Rahmen des "Limburger Modells" der vertieften Berufsorientierung werden im laufenden Schuljahr ca. 425 Schülerinnen und Schüler beschult. Diese Schülerzahlen setzen sich aus Schülerinnen und Schülern der Taunusschule Bad Camberg, Freiherr-vom-Stein-Schule Dauborn, Theodor-Heuss-Schule Limburg, Astrid-Lindgren-Schule Limburg, Leo-Sternberg-Schule Limburg, Goetheschule Limburg, Emsbachschule Brechen und Erlenbachschule Elz zusammen.

Bei dem "Limburger Modell" handelt es sich um eine koordinierte Maßnahme zur vertieften Berufsorientierung und Berufsvorbereitung. Diese neuartige Konzeption ermöglicht und fördert in idealer Weise die erforderlichen Kernelemente, die Jugendlichen einen vertieften Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt ermöglichen können.

Die Grundlage zur Entwicklung des "Limburger Modells" ergab sich aus folgender Fragestellung: Wie integriert man Berufsorientierung zielführend in den schulischen Alltag der allgemeinbildenden Schulen? Bewährte Instrumente, wie Betriebspraktika, Betriebserkundungen, Besuche im Berufsinformationszentrum sowie Gespräche mit der Berufsberatung des Arbeitsamtes, sollten hierbei nicht ersetzt, sondern ergänzt werden.

Zielsetzung

  • Den Jahrgangsstufen 8 und 9 das Kennenlernen verschiedener Ausbildungsberufe zu ermöglichen.
  • Die praktische Erprobung einzelner Ausbildungsinhalte, um zu erfahren, ob eine persönliche Neigung und Eignung für diesen Ausbildungsberuf besteht.
  • Kontaktaufbau zu Ausbildungsbetrieben der Region.
  • Durch die vertiefte Berufsorientierung sollen Ausbildungsabbrüche vermieden werden. Bei Ausbildungsbeginn soll auf Grund der Teilnahme am "Limburger Modell" eine fundierte Berufswahl ermöglicht werden.
  • Die Möglichkeit eröffnen, auch als Mädchen oder Junge bislang geschlechtsspezifische Berufsfelder kennenzulernen.
  • Die praxisorientierte Ergänzung bzgl. einer vertieften Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf (z.B. Kooperation mit der Astrid-Lindgren-Schule Limburg).

Die Maßnahmen im Rahmen der praktischen Umsetzung zur Berufsorientierung finden in den Räumen der teilnehmenden beruflichen Schulen statt. Die personelle Betreuung und Unterweisung der Schülerinnen und Schüler übernehmen Lehrertandems, die jeweils aus einer Lehrkraft der allgemeinbildenden Schule und einer Lehrkraft der beruflichen Schule bestehen.

Umgang mit Vielfalt

Im Gegensatz zu einem zeitlich begrenzten Betriebspraktikum, welches einen Einblick in einem Praktikumsbetrieb und Ausbildungsberuf ermöglicht, sollten die am Limburger Modell teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, im Laufe eines Schuljahres mindestens vier Berufsfelder kennen zu lernen.

Im Gegensatz zu den traditionellen Informationsmöglichkeiten wie Tag der offenen Tür, Infoabende, Berufsinformationsabende oder einzelne Praktika, wird durch die Berufsorientierung ein tiefer Einblick in das Wesen eines Berufes gegeben. Anhand von Arbeitsproben und Handlungsprodukten, die die Schülerinnen und Schüler in den Modulen erstellen, werden sie mit den Arbeitsmaterialien und technologischen Verfahren der einzelnen Berufsfelder vertraut.

Die Schülerinnen und Schüler können am Ende der Module weit besser entscheiden, ob sie im Metall-, Elektro-, Bau-, Holz-, Kfz-, Gestaltung-, IT-, Glasverarbeitung, Gesundheits-, Ernährungsbereich, Körperpflege, Bäckerei, Gastronomie, Laborberufe, grüne Berufe, Sozialpädagogische Berufe, Medizinische Helferberufe oder im Bereich Wirtschaft und Verwaltung (Bürowirtschaft, Marketing/Verkauf, Lagerlogistik) eine Ausbildung beginnen oder eine weiterführende Schule mit einem dieser Schwerpunkte besuchen wollen.


Beim Limburger Modell der vertieften Berufsorientierung handelt es sich um ein zusätzliches Angebot, das es so noch nicht im Bildungsangebot gibt. Durch die hohe Teilnehmerzahl und die einmalige geographisch enge Lage der beruflichen Schulen können insgesamt 20 Berufsorientierungsmodule aus den verschiedenen Berufssparten angeboten werden.